Murphys Law auf Weltreise

Vielleicht hat sich der Eine oder Andere schon gewundert, warum es in letzter Zeit hier etwas ruhiger geworden ist. Aber Entwarnung: Dies liegt nicht daran, dass wir keine Lust mehr haben euch teilhaben zulassen, wir uns zerstritten haben oder gar kein Internet mehr haben. Ja es stimmt, zwischendurch haben wir auch mal ein paar Tage schlechtes oder kein Internet. Aber nicht über so lange Zeit. Wir sind jetzt seit knapp sieben Wochen auf Weltreise und haben vermutlich Sachen für ein halbes Leben erlebt. Und ja natürlich haben wir auch tausend tolle Erfahrungen sammeln dürfen, am wohl schönsten Strand unseres Lebens gesessen, eine der natürlichsten Unterwasserwelten und viele neue Kulturen und Menschen kennengelernt.

Weltreise ≠ Urlaub

Wäschetag auf Rarotonga

Doch wir befinden uns eben auf einer Weltreise und nicht im Urlaub. Den Unterschied wird jeder Weltreisende sicher schnell erfahren. Man ist nicht nach zwei bis drei Wochen wieder zu Hause. Man ist für eine lange Zeit nur unterwegs und hat alle wichtigen Sachen immer dabei. Gleichzeitig muss man sich um organisatorischem Kram zu Hause kümmern und hier auf Reisen gibt es auch eine Menge zu tun. Sei es…

  • … noch weitere Reiseplanungen zu machen
  • … Ausflugsziele und Touren checken
  • … Mails mit Unterkünften schreiben
  • … Finanzen im Blick behalten
  • … Fotos abspeichern, sichern und sortieren
  • … ständig sämtliche Technik aufzuladen
  • … mit den Liebenden zu Hause telefonieren
  • … Wäsche waschen
  • … und noch vieles, vieles mehr

Zudem ist man nicht nur an einem Ort. Wir wollen gerne die Welt kennenlernen und viele neue Orte sehen. Das bedeutet aber auch, dass man sich ständig an neue Gegebenheiten, sei es andere Währungen und Wechselkurse oder aber auch das links- oder rechts fahren auf den Straßen gewöhnen muss. Viel anstrengender ist natürlich, dass ständige Koffer packen und besonders wichtig dabei nicht die Hälfte überall liegen zu lassen ;-P Aber wir wollen uns über all das nicht beschweren, denn genau das haben wir uns so ausgesucht und lieben das Reisen. Auch, dass wir bereits vorher das Meiste geplant haben, bereuen wir keinesfalls. Für uns macht es alles etwas entspannter. Wir wollten euch hiermit nur einfach mal an unseren Gedanken teilhaben lassen und mitteilen, warum ihr nichts mehr oder nur sehr wenig von uns gehört habt.

Murphys Law

Nun aber wirklich zu Murphy und was uns die letzten Wochen so alles beschäftigt hat.

  1. Kaputte Diabetespumpe
  2. Kaputter Laptop – erster Streich
  3. Flo und das Dengue-Fieber
  4. Kaputter Laptop – zweiter Streich
  5. Update: Ausgeraubt in Fiji

Whats Next?

Uns war natürlich von Anfang an klar, dass nicht immer alles reibungslos funktionieren würde, wir auch mal improvisieren müssen und auch mal krank sein werden. Uns war aber nicht klar, dass wir solch extreme Fälle erleben werden und dass schon in den ersten sechs Wochen!

1. Kaputte Diabetespumpe

Neues Pumpenset

Mandy hat Ihre Diabetespumpe – die Accu Check Insight – bereits seit ca. 4 Jahren und außer ganz am Anfang nie wieder Probleme gehabt. Natürlich –der Klassiker – hat Mandy schon nach zweieinhalb Wochen unserer Weltreise ständig Fehlermeldungen erhalten. Die haben uns nicht nur Nachts wach gehalten und alle zwei Stunden geweckt, sondern auch dazu geführt, dass die Pumpe zwischenzeitlich gar nicht funktionierte. Ein Glück war sie vorberietet und hat diverses Ersatz-Equipment dabei, wollte dieses aber eigentlich nicht schon am Anfang einsetzen. Glücklicherweise haben uns Mandys Eltern nach vier Wochen besucht. Mandys Bruder hat netterweise alles mit Accu Check telefonisch geklärt (der Support und Service funktioniert dort immer sehr gut) und so konnten meine Eltern eine Austauschpumpe mitbringen. Seitdem funktioniert alles wieder – toi, toi, toi.

2. Kaputter Laptop – erster Streich

Endlich Ersatzteile

Eine Woche später, also nach 3,5 Wochen unserer Weltreise hatte Mandy`s Laptop plötzlich den Geist aufgegeben. Einfach so, ohne das etwas nennenswertes passiert war. Wir waren zu der Zeit auf den Cookinseln, wo es kein freies Wlan gibt und wir fürs Internet teuer bezahlen mussten. Also gestaltete sich die Fehleranalyse etwas schwieriger. Auf Tahiti stellte Flo nach kurzer Analyse fest, dass die Festplatte ihr zeitliches gesegnet hat. Flo wollte die Festplatte natürlich lieber selber wechseln. Somit hieß es nun zu schauen, wie wir Werkzeug und neue Festplatte zur richtigen Zeit an den richtigen Ort bestellen könnten. Gesagt, getan – mit der genau ausgerechneten Lieferzeit konnten wir die Festplatte in einer Packstation in San Francisco abholen.

Reparatur im Hotelzimmer

Da Mandy bereits knapp zwei Wochen ohne Laptop war, war die Freude sehr groß. Doch so schnell wie sie da war, war sie auch schon verschwunden. Murphy hat uns die falsche Festplatte eingepackt. Dies lag nicht an einer falschen Lieferung, sondern auch daran, dass scheinbar meine Modell-Nummer draußen am Laptop nicht meinem tatsächlichem Model entspricht. Nun hieß es Festplatte zurück schicken und eine Neue bestellen. Da wir nun die nächsten 3 Wochen auf Hawaii sein würden gestaltete sich das mit der Lieferung allerdings etwas schwieriger. Packstationen gibt es auf Hawaii nicht und die Lieferung sollte weitere sieben Tage dauern. Was soll`s uns blieb ja keine Wahl. Also nächste Festplatte bestellt und diese ist auch überpünktlich angekommen. Und Flo sollte recht behalten, Festplatte getauscht und Laptop ging wieder!

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Es mag vielleicht auf den ersten Blick auch immer erstmal nicht so dramatisch sein, dass ein Laptop kaputt ist, immerhin haben wir ja jeder einen dabei. Aber es ist schon sehr viel zeitaufwändiger wenn man nur einen hat, da wir ja doch immer einiges zu tun haben. Und insbesondere ein Blogeintrag erstellt sich besser zu zweit als alleine. Denn da ist insbesondere im Hintergrund mehr zu erledigen als nur den Text zu schreiben und die Bilder hochzuladen.

3. Flo und das Dengue-Fieber

An unserem letzten Abend in San Francisco meinte Flo bereits, dass er sich gar nicht so gut fühlt und glaubt krank zu werden. Am nächsten Morgen ging es früh zum Flughafen. Obwohl Flo das Fliegen liebt und sich teilweise richtig auf die Zeit im Flieger freut, wurde dieser Flug ein Höllentrip für ihn. Auch das Glück, dass wir zum ersten Mal einen freien Mittelplatz zwischen uns hatten, konnte ihm dieses Mal kein Lächeln ins Gesicht zaubern. Zu groß waren seine Kopf- und Gliederschmerzen. Und auch das Fieber wurde immer stärker. Der sechs Stunden-Flug kam Flo vor wie eine Ewigkeit. Angekommen hieß es für ihn erstmal nur ins Bett legen. Auch das erste gemeinsame Abendessen mit Mandy`s Familie musste er ausfallen lassen. Bettruhe.

Nachts verschlecherte sich sein Zustand und er glühte am ganzen Körper. 39,5 zeigte das Fieberthermometer. Mandy machte alle paar Stunden einen neuen Wadenwickel und Flo versuchte irgendwie zu schlafen. Nachdem wir uns bereits im Vorfeld viel mit Tropenkrankheiten, Impfungen usw. auseinandergesetzt haben, viel der Verdacht für uns Hobby Mediziner schnell auf Dengue-Fieber. Da auch die typischen Knochenschmerzen für Flo unerträglich waren und das Fieber ein paar Tage lang nicht verschwand sind wir dann doch in Krankenhaus auf Hawaii gefahren um Flo durchchecken zu lassen. Zumal wir wussten, dass man insbesondere das Dengue-Fieber nur kurze Zeit lang nachweisen kann.

Ungeplanter Aufenthalt im Krankenhaus auf Hawaii

Vor Ort konnte man uns immerhin dahingegen beruhigen, dass seine weiteren Werte alle in Ordnung waren und er keine Malaria, Influenza usw. hatte. Die Ergebnisse bzgl. des Dengue-Fiebers bekamen wir erst eine Woche später. Leider stellte sich heraus, dass Flo tatsächlich am Dengue-Fieber erkrankt war. Damit hat er sich vermutlich in Tahiti angesteckt. Darüber haben wir uns noch mehr geärgert, da Tahiti eigentlich zunächst nicht auf unserer Reiseroute stand, sondern nur auf Grund der Flugverbindungen für einen kurzen Zwischenstopp eingeplant wurde. Und nun das!

Mittlerweile geht es Flo zum Glück wieder sehr gut – die erste Woche auf Hawaii ist aber irgendwie ausgeklammert. Man ist damit nicht nur mental mehrere Tagen beschäftigt gewesen, sondern hat auch einiges mit der Versicherung zu besprechen, Reiseplanungen auf den Kopf zu stellen und vieles organisatorisches zu klären.

4. Kaputter Laptop – zweiter Streich

Wie sollte es auch anders sein – gerade das Dengue-Fieber überwunden und Mandys Laptop repariert, da hat auf einmal der Laptop von Flo den Geist aufgegeben. Ähnlich wie bei Mandy ohne ersichtlichen Grund. Kann das noch Zufall sein? Murphy ist noch da :). Glücklicherweise waren wir zu der Zeit in Honolulu und konnten einen Apple Store aufsuchen. Denn wie wir herausgefunden haben, gibt es z.B. in ganz Neuseeland keinen einzigen davon! Da sich der Laptop noch in der Garantie befand, waren wir voller Hoffnung. Schnell wurde uns aber bewusst, dass wir am anderen Ende der Welt sind. Die Austauschteile würden erst in mehreren Tagen ankommen, und dann wären wir nicht mehr auf Hawaii. Eine Reparatur war also so schnell nicht möglich. Mittlerweile hat sich alles geklärt und Flo hat wieder einen Laptop und wir sind wieder voll arbeitsfähig.

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5. Ausgeraubt in Fiji

Nachdem Murphy uns schon so lange begleitet hatte, haben wir uns so sehr auf Fiji und ein paar entspannte Tage gefreut. Aber irgendwie hat es Murphy auch bis nach Fiji geschafft!

Auf Fiji gibt es die Möglichkeit mit einem Hop-on-Hop-Off Boots-Pass mehrere Inseln zu erkunden. 4 Inseln standen bei uns auf dem Programm.

Doch bereits auf der ersten Insel Serenity Island begann unser persönlicher Albtraum. Auf der Insel befindet sich lediglich das Serenity Island Resort mit 20+ Bungalows. Umrunden kann man die Insel in 20 Minuten. Da in ein paar Wochen die Regenzeit beginnt, ist aktuell Nebenzeit und es waren lediglich ca. vier Bungalows besetzt. Komischerweise haben wir das allerletzte Bungalow bekommen, welches sehr abgeschieden war und sich nicht mehr wirklich im Bereich der Kamera-Überwachung befand (wie sich später herausstellte). Wie auf Fiji so üblich, gibt es feste Essenszeiten. Demnach war es einfach zu wissen, wann wir nicht im Zimmer sein werden.

Während unseres Abendessen wurden wir dann in unser Bungalow eingebrochen. Der Bungalow war verschlossen, sodass über das Fenster eingestiegen wurde und unser komplettes Bargeld gestohlen wurde. An anderen Orten unserer Weltreise vielleicht nicht ganz so schlimm, da wir nie viel Bargeld dabei haben. Da uns allerdings noch unsere komplette Insel-Tour bevor stand und es keine weiteren Geldautomaten gibt, hatten wir leider sehr viel Bargeld dabei. Zusätzlich natürlich auch noch einiges Bargeld in Fremdwährung von anderen Orten unserer Weltreise.

Die Nacht war gelaufen. Irgendwie haben wir uns den Start anders vorgestellt. Am nächsten Tag ging es für uns bereits weiter zur nächsten Insel, sodass wir dort alles weitere telefonisch mit der Polizei klären mussten. Das Resort selbst erwies sich leider als wenig hilfsbereit. Aktuell auf unserer dritten Insel, das Wetter hat sich verbessert und morgen haben wir dann hoffentlich das Glück, dass es die Plizei endlich zu uns schafft und wir über die vielen Ungereimtheiten sprechen können. Denn dieser Überfall war definitiv nicht kein Zufall.

Das Gefühl ausgeraubt worden zu sein ist fast schlimmer als der finanzielle Schaden. Man ist jetzt bei allem und jedem skeptisch und hat die ganze Zeit ein ungutes Gefühl.

Wir hoffen, dass wir morgen alles mit der Polizei und unserer Versicherung klären können um mit der ganzen Sache abzuschließen und die restlichen Tage genießen zu können.

Wir bloggen weiter

Manchmal haben wir beide schon an die Sprüche unserer Chefs gedacht: „Ostsee ist doch auch schön“ oder „Mecklenburgische Seenplatte hat so viel zu bieten“. Und sicherlich hätten wir uns dort den ein oder anderen Stress erspart. Wir hätten aber auch so viele Erfahrungen und schöne Dinge verpasst. Von daher bereuen wir den Aufbruch auf unsere Weltreise in keiner Weise. Wir würden uns nur freuen, wenn uns jetzt der Technik-Wurm und Gesundheits-Kraken in Ruhe lässt! Oder anders gesagt. Murphy darf alleine weiter reisen. In diesem Sinne wünscht uns vor allem viel Glück 😛

Wir hinken zwar jetzt ein wenig mit unserem Blog hinterher und ihr bekommt keine Live-Berichterstattung mehr. Wir freuen uns wieder mehr an unserem Blog zu schreiben und euch an der Reise teilhaben zu lassen. Es macht uns Spaß und hilft auch diszipliniert beim Sortieren unserer Bilder zu sein und einfach selber die Reise zu verarbeiten. Und irgendwann werdet ihr dann auch wieder fast Live dabei sein…

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  1. Antworten

    Oh man, ihr armen, dass braucht wirklich keine !

    Aber die Hauptsache ist es geht euch (wieder) gut …!

    Drücken euch die Daumen, dass jetzt alles glatt läuft 🙂

    1. Antworten

      Dankeschön! Genau das Wichtigste ist dann am Ende doch immer, dass es uns gut geht. Und Murphy haben wir jetzt erstmal mit einem Ritual „ertränkt“ ;- )

    • Rica Tubbesing
    • 25. Oktober 2019
    Antworten

    Hallo ihr Beiden,
    jetzt klingt es doch wie ein leichter Thriller bei euch – ganz spannend habe ich mich gerade in meinen Monitor verschlungen und bin erleichtert, dass ihr eure Hindernisse so gut überwinden konntet. Natürlich klingt es für uns in Summe eures Blogs sehr heftig – beim Lesen dürfen wir ja nicht vergessen, dass der reale Zeitraum selbst viel länger ist. Aber solch heftige Herausforderungen sind krass.
    Es schweißt euch aber fürs Leben noch viel mehr zusammen und ihr werdet jede Hürde überwinden. Genießt eure Zeit und ich wünsche euch viele traumhafte Momente 🙂
    Bis später …. in ??? *was folgt eigentlich nach Neuseeland?*
    Lieben Gruß Rica (& Jörg) 😉

    1. Antworten

      Hallo ihr zwei,
      ja da hast du Recht, dass das auf einmal dann ganz schön viel ist! Na klar, wir sind froh, dass wir die Herausforderungen gemeistert haben. Hoffen nun aber auch, dass es erstmal etwas „ruhiger“ wird. Wir befinden uns jetzt auf Fidschi für 11 Tage in Summe. Jetzt ist erstmal Inselhopping und Baden angesagt *Juhu*
      Liebe Grüße zurück an euch zwei!
      P.S. Vor allem Danke für deine Kommentare- ist sonst schon manchmal komisch, wenn man nichts hört von euch allen 😛

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