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Reisen mit Diabetes

Das Reisen mit Diabetes erfordert ein wenig mehr Planung und Organisation. Wenn man das beachtet, dann ist in meinen Augen das Reisen auch mit Diabetes möglich.

Jeder hat natürlich andere Ansprüche und Vorstellungen vom Urlaub. Je nach Reiseland und Urlaubsart bedarf es einer größeren Reiseplanung mit dem Diabetes. Ich denke niemand sollte sich durch den Diabetes den Urlaubsspaß verderben lassen. Man sollte einfach lernen was zu beachten ist und dementsprechend seine Reise dementsprechend planen. Ich selber bin in den letzten Jahren schon sehr viel auf Reisen gewesen und hatte nie große Probleme mit meinem Diabetes. Dadurch bin ich zum Teil auch etwas gelassener geworden, habe schon mehrere Situationen (z.B. andere Essgewohnheiten, Security-Check Herausforderungen, Probleme mit der Kühlung, verlorenes Zubehör) bewältigt, sodass man auch immer sicherer damit wird. Aktuell wage ich sogar das Abenteuer Weltreise mit Diabetes.

Hier habe ich eine kleine Auflistung mit den für mich notwendigsten Aspekten erstellt. Mir ist bewusst, dass es sicherlich noch mehr zu beachten gibt, dies sind daher nur die Tipps & Tricks die ich besonders wichtig finde.

Vorbereitung:

  • Das wichtigste an der gesamten Vorbereitung ist, dass man genug Diabetes Material für seinen kompletten Urlaubsbedarf inkl. Reserven hat (bei einem 2 Wochen Urlaub, gerne auch einfach die doppelte Menge mitnehmen) und sich ggf. noch Rezepte im Voraus ausstellen lässt. Zudem sollte man natürlich eh regelmäßig seinen Blutzuckerwert kontrollieren lassen und lieber nochmal vor der Reise mit dem Diabetologen sämtliche Fragen klären bzw. die Therapie ggf. anpassen.
  • Insbesondere bei Reisen ins Ausland sollte ein Attest / eine Bescheinigung vom Arzt mitgeführt werden, welches die Mitnahme von Diabetes-Zubehör bescheinigt. Man sollte dennoch sich vorher immer auf der Seite des auswärtigen Amtes über spezielle Bescheinigungen für die Einfuhr von Medikamenten des jeweiligen Landes informieren.
  • Je nachdem in welche Region man reist und wie fit man selber bzgl. der gesprochenen Sprache vor Ort ist, sollte man ansonsten zur Sicherheit ein kleines Diabetes Lexikon mitnehmen.
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Anreise:

  • Beim Fliegen gilt es zu beachten, dass sämtlicher Diabetes Bedarf im Handgepäck zu verstauen ist. Insbesondere sensible Utensilien (Sensoren, Transmitter) oder auch das Insulin müssen immer in Handgepäck mitgeführt werden. Bei längeren Reisen reicht es aus von den mitgeführten Nadeln, Kanülen etc. nur den Bedarf für ca. 1 Woche im Handgepäck mitzuführen und den Rest im Koffer zu verstauen.
  • Bei einer Autofahrt gestaltet sich das Packen einfacher. Hierbei muss außer der Kühlung des Insulins nichts weiter beachtet werden.
  • Das Insulin muss während der Anreise gekühlt werden. Dafür gibt es diverse kleine Kühltaschen (bekommt man oftmals auch vom Arzt oder Apotheker kostenlos als Probetasche). Ist man auch vor Ort viel unterwegs und kann nicht immer sein Insulin mit Cool-Pads kühlen oder hat keine Kühltasche dabei, so hilft immer auch eine kleine Thermosflasche.

Auf Reisen:

  • Das erste was ich nach der Ankunft mache ist meine Uhr der Insulinpumpe und des dazugehörigen Messgerätes umzustellen.
  • Dexcom: Ein Tipp für alle die auch Dexcom Sensoren und Transmitter benutzen und auch einen Ersatz-Transmitter mit in den Urlaub nehmen. Die Informationen von Dexcom lauten ja, dass der Transmitter am Flughafen nicht geröngt werden dürfen. Da es für mich leider teilweise etwas komplizierter und mit viel Diskussion verbunden war den Dexcom Transmitter ohne Röntgenkontrolle am Flughafen durchzulassen mache ich das folgendermaßen. Den Ersatz-Transmitter nehme ich aus der Verpackung raus und packe ihn mit in meine BH-Pumpentasche. Ich selbst gehe ja mit Transmitter am Körper auch durch keinen Körperscanner, sondern lasse mich manuell durchsuchen. Da die Insulinpumpe dabei nicht abgelegt werden muss, ist dies eine einfache Möglichkeit ohne viel Diskussion.
  • Da ich in den letzten Jahren sehr viel gereist bin und oft durch Sicherheitskontrollen muss bei denen ich dann schnell ans Insulin muss, habe ich festgestellt, dass ich meinen Rucksack von Jack-Wolfskin nicht mehr missen möchte. Dieser hat den Vorteil, dass er unten ein Fach hat, welches man von außen mit einem Reisverschluss separat aufmachen kann. Somit komme ich immer schnell an mein Insulin. Ein weiterer Vorteil ist für mich, dass das Insulin inklusive Kühltasche in einem separaten Fach ist, getrennt vom Rest des Rucksackes wie z.B. auch der Technik. Gerade wegen der kalten Kühlakkus ist mir das angenehmer. Ich kann euch daher nur einen Rucksack mit solch einer Möglichkeit empfehlen. Diesen wird es sicher von vielen verschiedenen Firmen geben, ich kann jetzt nur vom Jack-Wolfskin sprechen.
  • Vor Ort nutze ich – wenn möglich – den Kühlschrank im Hotelzimmer um mein Insulin zu kühlen. Dabei gilt insbesondere bei den kleinen Minibar-Kühlschränken mit offenem Frosterfach zu beachten, das Insulin nicht in dessen Nähe zu lagern, da sonst die Gefahr besteht, dass es einfriert. Also immer schön nach unten packen. Sollte ich keinen Kühlschrank haben, dann frage ich einfach an der Rezeption nach, ob es möglich wäre meine Cool-Pads in deren Froster zu packen. Dies ist in den meisten Fällen problemlos möglich. Da ich immer mindestens 2 dabei habe, habe ich dann eins in meiner Kühltasche sowie eins in dem Froster des Hotels. Diese tausche ich dann jeweils morgens und abends durch. Das Insulin selber gebe ich aber nie ab im Hotel. Denn erstens muss dies ja dann in den Kühlschrank und wer weiß, wer da alles dran ist usw.
  • Wichtig ist, dass man je nach Tagesgestaltung genug Diabetes-Bedarf mitnimmt. Bei einem kurzen Strandspaziergang oder auch wenn das Hotel innerhalb der nächsten halben bis zu einer Stunde gut zu erreichen ist, nehme ich gerne auch mal nur mein Messgerät mit und keinen Ersatz, falls die Pumpe ausfällt, der Katheter abgeht oder so. Mache ich aber einen Tagesausflug und insbesondere einen organisierten, bei dem ich von Anderen abhängig bin, dann nehme ich immer auch Ersatz-Materialien mit.
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